Verbrauchertelegramm September 2005

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur September-Ausgabe Nr. 51
 

Schwein gehabt

Schweineschnitzel aus sieben Supermärkten und Metzgereien wurden in der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit in Innsbruck auf Untersuchung auf Antibiotikarückstände, mikrobiologische und organoleptische Belastungen untersucht. Alle Schweineschnitzel waren frei von Antibiotikarückständen und auch mikrobiologisch in Ordnung allerdings rümpften die Tester bei zwei Proben die Nasen, weil die Schnitzel nach "leicht alt" und "leicht unrein" rochen.
 

Gesetzessammlung

Alle Gesetze, die das Recht der italienischen KonsumentInnen betreffen, sind jetzt in einer großen Sammlung aufgelistet. Das Werk gliedert sich in 146 Artikel, die auf insgesamt sechs thematische Sektionen aufgeteilt sind. Neben einer allgemeinen Einführung zu den Grundsätzen des Konsumentenrechtes regelt es den gesamten Bereich der Konsumenteninformation, weiters die Bereiche Markttransparenz und Produktsicherheit und schließlich die Regelungen über den Zugang zum Recht, mit Blick auch auf die Rolle der nationalen Konsumentenvereinigungen.
 

Spione in der Kleidung

Eine im Pullover eingenähte sandkorngroße "intelligente Etikette", verfolgt den unwissenden Träger auf Schritt und Tritt und dokumentiert über ein elektronisch vernetztes Registrierungssystem nicht nur seine Position, sondern auch seine Gewohnheiten. Um zu verhindern, dass die auf den Etiketten gespeicherten Daten missbräuchlich benutzt werden, hat die Datenschutzbehörde für Verwendung von RFID- Warenregistrierungssystemen klare Regeln erstellt (www.garanteprivacy.it).
 

Preisvergleich bei Obst und Gemüse

Stichproben bei Preisen von Obst und Gemüse in Bozen, Trient, Treviso, Castelfranco und Mestre haben u. a. ergeben, dass die Äpfel am teuersten und die Zuckermelonen am billigsten waren. Kopfsalat war in Bozen um ein Drittel teurer ist, als in Mestre oder die Grünen Bohnen um die Hälfte billiger als in Trient. Diese unerklärlichen und zum Teil paradoxen Unterschiede in den Preisen führt die VZS auf die Willkür der Zwischenhändler bei Preisgestaltung zurück.
 

Schlichtungsstelle Telefon

Wenn die SüdtirolerInnen Probleme mit den Telefongesellschaften haben, können sie sich nicht angemessen wehren, weil das Land die gesetzlich vorgeschriebene Schlichtungsstelle noch immer nicht eingerichtet hat. Der Landesbeirat für Kommunikation stellt sich gegenüber entsprechenden Forderungen der Verbraucherschützer bislang taub (siehe Offener Brief 4/3/2005). Und das, obwohl Hunderte von Südtiroler Familien Opfer der Geschäftsgier der Telefonanbieter werden und dringend eine Schlichtungsstelle bräuchten, um zu ihrem Recht zu kommen.
 

Baurecht

Eine Bankgarantie und eine entsprechende Versicherungspolizze vonseiten der Baufirma, vom Gesetz vorgeschriebene Klauseln für den Kaufvorvertrag und die Einrichtung eines Solidaritätsfonds für die geschädigten KäuferInnen – das sind die wichtigsten Eckdaten der Durchführungsbestimmungen zum Gesetz 210/2004. Das Gesetz wurde zum Schutz der Käufer von Immobilien erlassen, nachdem immer wieder Baufirmen in Konkurs gegangen waren und die Käufer um ihr Hab und Gut gebracht hatten. Das Gesetz gilt für alle Bauten, die bereits eine Baukonzession haben, die noch zu bauen oder in Erwartung der Bewohnbarkeitserklärung sind.
 

Kundenkarte weiß zu viel

Mit Kundenkarten versuchen Geschäfte, ihre KundInnen zu binden. Um dazuzugehören, muss man ein Datenblatt ausfüllen. Doch was geschieht mit den persönlichen Daten, die man preisgibt? Die Datenschutzbehörde hat jetzt neue Regeln für die Vergabe von Kunden- und Vorteilskarten erlassen. Dennoch erinnert die VZS daran, dass der Schutz der persönlichen Daten am besten gewährleistet ist, wenn diese so selten wie möglich preisgegeben werden und die Datenerhebung für Profilerstellungen abgelehnt wird.
 

"konsuma" erscheint zum sechsten Mal
Ratgeber Geld: Private Altersvorsorge

"konsuma", das KonsumentInnenmagazin der Verbraucherzentrale Südtirol ist zum sechsten Mal erschienen. Dieser Ratgeber schließt eine klaffende Lücke in der Information der Südtiroler Konsumentinnen. Denn er ist die erste unabhängige Rundum-Information zu einem Thema, das alle gleichermaßen besorgt: die Altersvorsorge. Aufgeklärt wird über: Renten, Gesetze, Reformen, über Vorsorgebedarf, Vorsorgestrategie, Versorgungslücken, über Abfertigung, Sparanlagen, Immobilien und schließlich über Zusatzrentenfonds, Versicherungen und Investments. "konsuma Ratgeber Geld: Private Altersvorsorge" gibt es für 2 Euro im Zeitschriftenhandel in ganz Südtirol, in der Verbraucherzentrale und bei ihren Außenstellen sowie beim Verbrauchermobil.
 

VZS auf der Bozner Herbstmesse

Wer die Arbeit und das Informationsangebot der Verbraucherzentrale kennen lernen möchte hat dazu auf der Bozner Herbstmesse vom 10. bis 18. Sept. 05 Gelegenheit. Der Messestand der VZS ist beim Family-Forum. Ein Messebesuch lohnt sich besonders am 15.09. um 15 Uhr. Dabei wird den Besuchern die Möglichkeit geboten, im Rahmen einer Konferenz sich über das "Richtig versichert?" zu informieren. Vorgestellt wird dabei auch eine Umfrage über das Versicherungsverhalten in Südtirol.
 

Homepage des Monats:

www.garanteprivacy.it
Information der Bürger hinsichtlich ihrer Datenschutzrechte
 

Termine:

  • Die Verbraucherzentrale auf der Bozner Mustermesse vom 10. bis 18. September, Mo-Fr: 13-22 Uhr, Sa-So: 9-19 Uhr
  • Konferenz: "Richtig versichert?" am 15.09.von 15-17 Uhr im Rahmen des Family-Forums der Bozner Messe.
  • Tagung Kollektiver Verbraucherschutz: auf dem Weg zu einer europäischen "Class action", Freitag, 30.09. von 14-17.30 im Innenhof Landhaus I in Bozen

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