Verbrauchertelegramm Oktober 2007

Mitteilungsblatt der Verbraucherzentrale Südtirol Beilage zur Oktober-Ausgabe Nr. 51

 

Radarfallen sind falscher Ansatz

Die Verbraucherzentrale nimmt Raser nicht in Schutz, sondern fordert effizientere Strafen. Bei sehr schweren Übertretungen müsste die Fahrerlaubnis definitiv entzogen, Nachschulung und Verkehrserziehung verpflichtend besucht, sowie Sozialarbeit geleistet werden. Mit dem derzeitigen System der hohen Strafen und des durch Zusatzstrafe vermeidbaren Punkteabzugs vom Führerschein bekämpfe man das Übel nicht, sondern fülle lediglich leere Gemeindekassen.
 

Komplementärmedizin

Die Verbraucherzentrale spricht sich für Therapievielfalt und Patientenschutz aus und fordert eine Bildungsoffensive der Ärzte in Sachen Komplementärmedizin.
 

Lebensmittelkennzeichnung

Seit 1. Juli wissen wir EuropäerInnen was es heißt, wenn ein Lebensmittel „fettarm“, „zuckerfrei“, „leicht“ oder „reich an Omega-3-Fettsäuren“ ist. Gängige Werbesprüche können nicht mehr so locker geklopft, sondern müssen wissenschaftlich belegt werden. So sieht es eine EU-Verordnung vor.
 

Umwelt verbrennt in Heizwerken

Verbraucherzentrale und OEW kritisieren die Tatsache, dass in der Gemeinde Natz-Schabs ein Blockheizwerk geplant ist, das in großem Stil Energie aus Palmöl erzeugen soll. Die langfristigen Folgekosten in Form von immensen Umweltschäden in den Erzeugerländern sind in die Klimabilanz solcher Werke einzukalkulieren, so die Kritik.
 

Neuregelung der Haftungsfrage

Wenn man aufgrund der schlechten Instandhaltung von öffentlichen Orten und Plätzen zu Schaden kommt, war es bis vor Kurzem fast unmöglich, sein Recht auf Schadenersatz und Wiedergutmachung der erlittenen Schäden gegenüber der Öffentlichen Verwaltung durchzusetzen. Doch nun hat das Kassationsgericht die Weichen umgestellt. Die Öffentlichen Verwaltung als Eigentümerin der Straße trägt nun die „Verantwortung des Verwahrers“ (Art. 2051 ZGB).
 

Schlichtungsstelle bewährt sich

Am 26. März 2007 wurde zwischen der Verbraucherzentrale Südtirol und der Nationalen Vereinigung der Kondominiums- und Immobilienverwalter - ANACI Sektion Bozen - eine Schlichtungsstelle eingerichtet, die Streitfälle im Mehrfamilienhaus behandelt. Jetzt zeitigt diese Stelle die ersten Erfolge: am 9. August 2007 wurde der erste Schiedsspruch hinterlegt. Die Streitsumme betrug 100.000 Euro.
 

Peschici: Jetzt Schadenersatz fordern!

Was die Schadensforderungen der Opfer der Waldbrände von Peschici vom
24. Juli 07 angeht, so gibt es jetzt konkrete Ansätze zu deren Einleitung. Die Frist läuft bis zum 24. Oktober und sollte von allen Geschädigten, welche entsprechende Nachweise erbringen können, wahrgenommen werden. Die Versicherungsberatung der Verbraucherzentrale bietet Beratung und Unterstützung.
 

Mensa macht fett

Menschen, die regelmäßig auswärts in der Mensa oder im Gasthaus essen, nehmen im Allgemeinen mehr Kalorien zu sich und bewegen sich weniger. Diesen Schluss lassen die Ergebnisse einer Untersuchung im Rahmen einer europäischen Studie zu. (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition).
 

Finderlohn

Was mit einer Fundsache zu geschehen hat, ist im Zivilgesetzbuch (ZGB) genauestens geregelt; so muss der Finder einer beweglichen Sache diese dem Eigentümer zurückgeben. Sollte der Eigentümer nicht bekannt sein, muss die Sache beim Bürgermeister des Ortes, an welchem sie gefunden wurde, übergeben werden.
 

Homepage des Monats:


www.compraconbuonsenso.it

Die Informationskampagne der italienischen Postpolizei zum sicheren Onlinekauf
 

Wohnbaumesse

Wohnbauinformationsmesse des Arbeiter-. Freizeit- und Bildungsvereins am 20. und 21. Oktober von 10 bis 17 Uhr im Waltherhaus in Bozen. Eintritt frei.



 

SPARCLUB DER VERBRAUCHERZENTRALE - OKTOBER 2007


 

Auf die (Voraus)-Planung kommt es an

In der Familie übernimmt meistens die Hausfrau die Führung des Haushalts und damit des Haushaltsgeldes. Bei den Hausfinanzen wie bei der Planung der Abläufe ist eine geschickte Planung und Führung von großem Nutzen. So heißt es für mehrere Wochen und Monate vorauszuplanen. Es ist beileibe nicht immer leicht die richtige Mischung zwischen kurzfristigen und längerfristigen Planungsabläufen zu finden. Kurzfristig heißt zum Beispiel, den wöchentlichen Einkauf für Lebensmittel und Getränke vor Wochenbeginn festzulegen. Längerfristig planen sollten wir für größere Einkäufe (dazu zählen auch Bekleidung und Einrichtungsgegenstände). Auch außerordentliche Ausgaben fallen im Laufe des Jahres immer wieder an und sind frühzeitig in die Einkaufsplanung aufzunehmen.
 

Die Schule beginnt

Sofern nicht schon erledigt, sind Kosten für den Schulbesuch und Kindergarten einzuplanen. Da die Kleinen nun in Kindergarten und/oder Schule sich auf das tägliche Leben vorbereiten, hat die Haushaltsführung nun mehr Zeit, sich auf den Herbst und Winter vorzubereiten. Neue Kosten kommen auf den Haushalt zu: das können vor allem steigende Heizkosten sein. Auch das Auto muss bald für den Winter fit gemacht werden.
 

Halle statt Studio

Die Beiträge in Sportvereinen sind weitaus günstiger als Fitness-Clubs, die bis zu 90 Euro monatlich verlangen. Mitzumachen bei Treffs und Turnieren des Sportvereins ist zudem lebendiger als manchmal als eintönig empfundene Besuche von Fitness-Studios. Aber auch ein Waldlauf kann anregender sein als in Fitness-Räumen zu schwitzen. Für Kinder zwischen 5 und 18 Jahren können heuer erstmals die Beiträge an Sportvereine und für andere Freizeitsportaktivitäten im Ausmaß von 19% auf höchstens 210 Euro von der Steuer in Abzug gebracht werden (Belege aufbewahren).
 

Zusteigen billiger

Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel schont die eigene Brieftasche. Es bleibt zu prüfen, ob die Familienkarte die kostengünstige Lösung ist. Wer etwas abgelegen wohnt und schlechte Busanbindungen hat, sollte sich Mitfahrer suchen. Das ist allemal günstiger als immer auf das eigene Auto zurückzugreifen. Für die schönen Tage ist das Moped günstiger als das Auto; am günstigsten ist allerdings das Fahrrad, das keinen Sprit verbraucht. Der Fußweg hin zur Bushaltestelle oder Bahnhof kann das Fitnessstudio ersetzen: das ist eine Idee für Leute, die im alltäglichen Geschäft kaum Zeit für den täglichen oder wöchentlichen Spaziergang finden.

 

Einkaufen: Gemeinsam statt einsam

Fast jede Familie fährt mehr oder weniger wöchentlich zum Supermarkt. Warum sich nicht zusammenschließen und größere Einkäufe gemeinsam erledigen? Eine Fahrt, aber Einkäufe für mehrere Familien? Es wird Zeit und Stress neben den Autokosten gespart. Bei gezielten Großeinkäufen lassen sich bessere Preise erzielen. Das gilt im Grunde fast für jede Art des Einkaufs.
 

Preisvergleiche im Internet

Über die Qualität von Produkten informiert die Stiftung Warentest unter www.test.de. Wer sich dort informiert, bekommt mehr Ware für weniger Geld. Die Preise können im Internet direkt miteinander verglichen werden – etwa über www.preisvergleiche.de oder www.confrontoprezzi.it. Wertvolle Tipps hat aber auch der Preisfinder der Verbraucherzentrale unter www.verbraucherzentrale.it.

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