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Obst und Gemüse in Bozen: immer noch große Preisunterschiede - Verbraucherzentrale Südtirol
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29.03.2024, 13:34

Obst und Gemüse in Bozen: immer noch große Preisunterschiede, gute Neuigkeiten in Sachen Preisauszeichnung


Zwischen 25. und 29. Juli 2011 hat die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) die Preise von Obst und Gemüse in der Landeshauptstadt erhoben. Es wurden die Preise von 3 Supermärkten, jene am Obstmarkt und am Markt in der Rovigostraße sowie des spezialisierten Verkaufspunkts Frilo und des Discounters Lidl erhoben.

Es wurden die Preise von 11 Obst- und 15 Gemüsesorten erhoben; bei Mehrfach-Angeboten in derselben Verkaufsstelle wurde der Durchschnittspreis errechnet. Diesen Preisen wurden die laut Preisliste in der Großmarkthalle in Verona praktizierten Durchschnittspreise gegenübergestellt.

Die teuerste Verkaufsstelle in Bozen ist nach wie vor der Markt in der Rovigostraße; der Obstmarkt platziert sich an zweiter Stelle, mit einer Preisverringerung von 2,3%. Die Preisunterschiede im Verhältnis zum günstigsten Angebot belaufen sich auf bis zu 100%, in einigen Fällen bis über 200%. Beispiel Fenchel: von den 0,89 Euro im Discounter bis zum Durchschnitt von 3,05 Euro am Markt in der Rovigostraße. Und auch beim Obst sind die Unterschiede nicht wirklich geringer: 0,99 Euro für die Netz-Melonen im Discounter, 2,27 Euro der Durchschnitt am Obstmarkt.

Zahlt man für ein und dasselbe Obst- und Gemüsesortiment im Supermarkt im Schnitt 20,00 Euro, kostet es in der Rovigostraße 32,94 Euro (32,18 Euro am Obstmarkt), während man dafür bei Frilo 21,28 Euro und bei Lidl 15,13 Euro bezahlt.

In Bezug auf die Qualitäts-Kategorien und die Herkunft der Waren platziert sich der Markt in der Rovigostraße an erster Stelle: 98% der Produkte entstammen der 1. Kategorie, 2% der zweiten; dabei kommen 91% der Waren aus Italien und 9% aus dem Ausland. Als Letzter platziert sich Frilo, mit 8% der Ware aus erster und 92% der Ware aus zweiter Kategorie; die Produkte kommen aber zu 80% aus Italien und zu 20% aus dem Ausland.

In Sachen Teuerung entlang der Versorgungskette – vom Produzenten bis zum Endverbraucher – bestätigen die Ergebnisse dieser Erhebung jene der vorhergehenden: das obige Obst- und Gemüsesortiment, das in der Rovigostraße 32,94 Euro kostet (32,18 Euro am Obstmarkt), kann in der Großmarkthalle von Verona für 10,10 Euro erworben werden – in anderen Worten zu weniger als einem Drittel des Preises. Die Großmarkthalle von Verona ist zu bestimmten Uhrzeiten für den Detailverkauf an alle VerbraucherInnen geöffnet.

Bessere Nachrichten gibt es hingegen in Sachen Auszeichnungs-Etiketten. Im Verhältnis zu den vorhergehenden Erhebungen hat sich die Situation auf den Märkten, vor allem in der Rovigostraße, stark verbessert. Auf 288 überprüfte Informationen waren 275 korrekt angegeben, also 95%. Auf dem Obstmarkt waren von 248 Informationen 215 korrekt angegeben, was 87% entspricht. Bei den anderen Verkaufsstellen waren hingegen keine Unstimmigkeiten feststellbar.

“Endlich!” kommentiert Walther Andreaus, Geschäftsführer der Verbraucherzentrale. “Seit Jahren prangerten wir das Fehlen der gesetzlich vorgeschriebenen Informationen auf den Schildern von Obst und Gemüse an. Nun endlich reagiert der Handel. Die 100% sind zwar noch nicht erreicht, dennoch ist dies eine äußerst positive Entwicklung. Heute ist es wichtiger als je zuvor, genau zu wissen, woher die Produkte stammen, die wir auf den Tisch bringen – und genau die Herkunft war eine jener Informationen, die am häufigsten fehlte.

Die Tabelle mit den Details des Vergleichs


Medien-Information
Bz, 24.08.2011

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